„Trotzgrill?!“ werdet ihr euch fragen, was zur Hölle soll denn nun ein Trotzgrill sein?!
Tja, das ist so eine Geschichte. Über meinen Trotz und die Irrwege des Grillkaufs.
Nachdem ich erst in diesem Jahr ins neue Haus mit Garten gezogen bin, der Garten selbst noch in einem halbrohen Zustand dahindämmert und auch im Haus noch so einige neue Anschaffungen zu leisten sind/waren, habe ich mir zumindest für den Grillankauf in diesem Jahr eine etwas kostengünstigere Variante vorgestellt.
Einige Anforderungen hatte ich allerdings auch an das kostengünstigere Modell: ein Kugelgrill sollte es schon sein, es sollte nicht wackeln, die Grillfäche sollte auch eine gewisse Größe haben (wegen diverser Großfamilienbesuche, Housewarming-Party mit vielen Gästen, etc.), die Verarbeitung sollte trotz des Preises noch hochwertig genug sein und last but not least, er sollte mir auch gefallen.
War gar nicht so einfach! Lange hab ich gesucht und die diversen Besuche in verschiedensten Baumärkten zwecks Gartengeräteankaufs auch immer gleich genutzt um nach einem passenden Grill Ausschau zu halten. Und jedes mal stand ich dann vor dieser Grillermarke mit dem W. Frustrierend,!! Ich wollte doch in diesem Jahr etwas einsparen!
Und dann habe ich ihn gefunden, den perfekten Grill welcher alle Anforderungen erfüllt. Preis, Leistung, Größe, gute Verarbeitung, kein Wackeln und dann auch noch das optische Wohlwollen!
Natürlich habe ich ihn gleich bestellt, und dann ging es los. Das endlose Warten.
Erstes Mail seitens des Anbieters „Lieferverzögerungen, blablabla“. Zwei weitere Wochen warten. Zweites Mail „4 Wochen Lieferzeit“. Ja wird der vom Mond geliefert? Und überhaupt, wann glauben die denn will ich grillen? Im Winter zu Weihnachten?! Na gut, eine Chance haben sie noch, also weiter warten.
Drittes Mail „Es tut uns Leid aber der Grill ist leider schon ausverkauft“. Ahhhhhh!!!! Unglauben, Entsetzen, Wut und dann kam der Trotz.
Jetzt reicht es, ich will GRILLEN! Irgendetwas über die Glut, von mir aus auch Feuer, schmeißen, mich daneben mit einem kühlen Getränk hinsetzen und warten bis es fertig ist, ganz einfach!
Und prompt am nächsten Tag, beim hunderundichweißnichtwievielten Baumarktbesuch (natürlich schon wieder zwecks Gartengeräteanschaffung) ist mir mein Trotzgrill über den Weg gelaufen.
Für 6 Euro und er hat natürlich sämtliche Anforderungen auf meiner Liste NICHT erfüllt (nun ja, den Punkt mit dem Preis hat er übererfüllt) – PERFEKT!
Und hier ist er, Tadaaaa!
Ich werde ihn behalten und in Ehren halten, immerhin ist er nun DER Grill, mit dem ich zum ersten Mal selbst und auch noch im eigenen Garten gegrillt habe. Oder um es realistischer auszudrücken: nicht gegrillt, sondern Fleisch solange über den glühenden Kohlen liegen gelassen habe, bis es durch war. Nichts indirektes Grillen, Ruhezone, usw. Einfaches, archaisches Grillen. Punkt, aus, fertig.
Ach ja, jetzt wird doch ein Kugelgrill von dieser gewissen Marke angeschafft. Ich spar an irgendeiner anderen Stelle.
Aber weil ja der Mensch nicht nur von Fleisch alleine leben kann und mein Biokistl-Lieferant mich auch wieder frisch beglückt hat, gab es natürlich auch noch ein paar Beilagen. Saisonal, frisch und gut.
Und weil der Grill nicht gerade nach Luxus schreit, habe ich diesen in Form von einem Dressing hinzugefügt. Aber das ist eine andere Geschichte.
Heute gibt’s erstmal einen Fisolen-Heurigen-Salat. Für die Nichtösterreicher: grüne Bohnen-Frühkartoffeln-Salat.
Sie sind die ersten Vorboten der heurigen Ernte und daher besonders zart und geschmacksvoll. Ihre Haut ist noch sehr dünn – sie müssen frisch gegessen werden, da sie nicht lagerfähig sind.
Fisolensalat mit Heurigen
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Recipe By: Nikky W.
Ingredients:
300 g Heurige
300 g Fisolen
1 Stk Zwiebel rot
1 Bund Schnittlauch
Schraubglas:
1 TL Estragonsenf
1 Prise Zucker
Kürbiskernöl von guter Qualität, 1 Fingerbreit
Apfel Condimento, 2 Fingerbreit
Maldon Sea Salt
Pfeffer schwarz
Directions:
1. Was länger braucht! Heurige in Salzwasser kochen und lauwarm schälen. Wenn die Schale vorher gut gewaschen wurde und sie schön dünn ist, kann man sie auch dran lassen.
Schräg halbieren oder eventuell dritteln, die Stücke sollten aber trotzdem noch etwas größer sein.
2. Ran an die Fisolen! Fisolen putzen (Enden und eventuell, bei nicht ganz so jungen Fisolen, auch die Spitzen abschneiden) und in ca. 3 cm lange Stücke schneiden.
Ich habe meine einfach in die Hälfte geschnitten, sehr kleine Fisolen habe ich ganz gelassen.
Wer will kann die Fisolen auch einfach brechen.
In Salzwasser gar, aber bissfest kochen (oder im Dampfgarer/Dampfgaraufsatz dämpfen, wäre noch gesünder, wegen der. Vitamine usw.) und kurz in Eiswasser abschrecken.
3. Schnittarbeit! Die rote Zwiebel in feine Würfel schneiden und auch den Schnittlauch in feine Röllchen schneiden.
4. Shake it baby! Senf, Zucker, Kürbiskernöl und Apfel Condimento ins Schraubglas füllen, mit Maldon Sea Salt und schwarzen Pfeffer würzen, gut verschließen und durchschütteln bis eine schön schlammgrüne Emulsion entsteht.
5. Jetzt alles schön vorsichtig vermischen! Und noch ein bisschen in Geduld üben, denn der Salat sollte vor dem Servieren noch mindestens 30 Minuten Zeit haben um schön durchzuziehen.
Mahlzeit!
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